Peter Bös ist ein außergewöhnlicher Judoka, der diesen Sport seit über 50 Jahren mit Leidenschaft in unserem Verein ausübt. Er hat sich stets vom moralischen Judoprinzip “Ji-Tai Kyo-Ei” leiten lassen, was so viel bedeutet wie "Üben zum gegenseitigen Nutzen und Wohlergehen”. Als er sich freiwillig als Trainingspartner für eine andere Judoka in unserem Verein meldete, die sich auf ihre Dan-Prüfung vorbereitete, ahnte er nicht, dass diese Entscheidung auch seinen eigenen Judo-Weg verändern würde.
Die intensive Zusammenarbeit mit seiner Trainingspartnerin entfachte in Peter das Interesse, selbst den Meistergrad zu erreichen, obwohl er das zuvor nie geplant hatte. Er nahm diese Herausforderung mutig an und begab sich auf einen langen und herausfordernden Vorbereitungsweg. Er besuchte zahlreiche Lehrgänge des Hessischen Judoverbandes und absolvierte zahlreiche Trainingseinheiten in unserem Verein.
Am 7. Mai 2023 legte Peter erfolgreich die ersten drei Module der Prüfung ab, welche Boden- und Standtechniken sowie Vorkenntnisse aus den Kyu-Prüfungsprogrammen umfassten. Seine technische Vielseitigkeit und taktische Kompetenz zeigte er dabei durch seine beeindruckenden Fähigkeiten und großes Repertoire an Wurf-, Halte-, Hebel- und Würgetechniken im Stand und am Boden.
Am vergangenen Wochenende absolvierte Peter auch die letzten beiden Prüfungsmodule - Kata und Spezialtechniken- erfolgreich. Besonders beeindruckend war die Präsentation seiner Tokui Waza (Lieblingstechnik) mit dem Ashi-Guruma als Zentraltechnik. Je nach Situation kombinierte er den Ashi-Guruma mit verschiedenen anderen Standtechniken. Dabei erklärte er anschaulich die biomechanischen Prinzipien wie Hebelwirkung und Gleichgewichtsbruch sowie die taktischen und technischen Möglichkeiten seiner Tokui Waza. Damit bewies er, dass er das technische Prinzip des Judo, “Sei-Ryoku Zen-Yo”, oder “bestmöglicher Einsatz von Körper und Geist”, meisterlich beherrscht.
Peter ist zurecht stolz auf seine Leistungen und dankbar für die Unterstützung, die er von seiner Trainingspartnerin, seinem Trainer und seinem Verein und dem Hessischen Judoverband erhalten hat. Sein Erfolg zeigt, dass Alter, Größen- oder Gewichtsunterschiede kein Hindernis für den Fortschritt im Judo sind. Sein Weg zum schwarzen Gürtel ist Beweis dafür, dass mit Engagement, Disziplin und Mut jeder seine Ziele erreichen und seine Leidenschaft verfolgen kann. Er ist ein inspirierendes Vorbild für alle großen und kleinen Sporttreibenden in unserem Verein. Im ersten Training nach der erfolgreichen Prüfung wurde ihm sein schwarzer Gürtel von einem Vorstandsmitglied und seinem Trainer feierlich übergeben. Wir gratulieren ihm herzlich zu seinem Erfolg.